Um 5:00 Uhr klingelt der Wecker. Wir schauen durch das Fenster hinaus und sehen, dass es draußen trocken ist.
Zwar ist es immer noch stark bewölkt, aber wir wollen trotzdem zum Lake Matheson fahren.
Eine halbe Stunde später parken wir unseren Camper am Carpark und gehen links herum um den See. Wir
kommen zunächst am Jetty Viewpoint vorbei. Dieses ist nicht der Aussichtspunkt, den man von den Postkarten
her kennt. Deshalb gehen wir gleich weiter zum "View of the Views". Dieser Aussichtspunkt befindet sich ganz am Ende des
Sees.
Dort müssen wir leider feststellen, dass durch den Wind der hintere Teil des Sees bereits sehr unruhig geworden ist.
Das Bergpanorama spiegelt sich somit nicht im See.
Wir gehen weiter um den See herum bis zum Aussichtspunkt Reflection Island. Hier haben wir
ein wenig mehr Glück. Die Wasseroberfläche im vorderen Teil des Sees ist noch sehr glatt.
Im See spiegeln sich die Berge. Zwar ist weder der Mt. Tasman noch der Mt. Cook zu sehen,
aber immerhin sehen wir etwas von den berühmten Spiegelungen.
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Lake Matheson
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Wir bleiben ca. eine halbe Stunde und hoffen vergebens, dass sich die Wolken am Gebirgsmassiv noch etwas lichten.
Im Gegenteil, der einsetzende Nieselregen zerstreut alle Wasserspiegelungen.
Ein wenig enttäuscht gehen wir zurück zum Camper.
Auf dem Rückweg zum Parkplatz hören wir in der Ferne einige Hubschrauber fliegen. Oh, das ist ein gutes Zeichen.
Hoffentlich sind die Erkundungsflüge positiv, so dass die Gletscher Touren stattfinden können.
Zurück beim Camper, frühstücken wir erst einmal. Danach fahren wir zum Office von Fox Glacier Guiding.
Es hat aufgehört zu regnen, bewölkt und grau ist es aber immer noch. Einen Heliflug werden wir bei diesem Wetter nicht machen,
dafür ist es einfach zu viel Geld. Wir entscheiden uns schließlich für die Tour Fox Trot für $99 pro Person.
Um 9:45 Uhr wird unsere Tour aufgerufen. Bevor es losgeht, bekommen wir geeignete Schuhe samt Socken.
Dazu erhält jeder ein paar Steigeisen, die erst beim Betreten des Gletschers untergeschnallt werden.
Mit dem Bus fahren wir dann zum Parkplatz am Ende der Glacier Access Road. Hier werden die Teilnehmer
der Tour auf zwei Gruppen aufgeteilt. Mit je einem Guide gehen wir, an den Absperrungen vorbei, in Richtung Gletscher.
Wir wandern entlang des Gletscherflusses. Ab und zu halten wir an und unser Guide gibt uns
einige Informationen. Auf einem Abschnitt es Weges dürfen wir nicht stehen bleiben, da die Gefahr eines Steinschlages
besteht. Ein Beobachter mit Sprechfunkgerät hat hier Stellung bezogen und warnt die Gruppen hoffentlich rechtzeitig
vor Gerölllawinen.
Nach ca. 30 Minuten führt eine Treppe mit 700 Stufen die Felswand hinauf. Die folgende Stunde
wird dadurch ganz schön anstrengend. Bald danach haben wir aber den ersten schönen Blick auf den Fox Gletscher.
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Fox Gletscher
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Am Cliff bekommen wir die Anweisung immer eine Hand an der Kette zu belassen, weil rechts ein etwas steilerer Abhang ist.
Es ist aber alles halb so wild. Gegen 12:00 Uhr halten wir an und schnallen die Steigeisen unter die Schuhe.
Wir bekommen einige Anweisungen wie wir uns auf dem Gletscher zu verhalten haben. Zusammengefasst heißt es, nach Möglichkeit
nicht in eine Gletscherspalte fallen.
Dann geht es los. Unser Guide geht voran und die Gruppe im Gänsemarsch hinterher. Über in das Eis geschlagene Treppenstufen
klettern wir an der Gletscherwand hinauf.
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Fox Glacier Walk
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Obwohl die Guides gesagt haben, dass sie bereits heute Morgen hier waren und Teile des Weges wiederhergestellt haben,
bessert unserer Guide mit seiner Spitzhacke immer wieder einige Stufen aus. Ein Gletscher bewegt sich halt auch tagsüber.
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Fox Gletscher
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Eine gute Stunde halten wir uns auf dem Gletscher auf. Unser Guide zeigt uns einige Gletscherspalten und -mühlen.
Bei den Gletschermühlen fließt Schmelzwasser durch Spalten zum Grund des Gletschers.
In diesem Bereich des Gletschers ist die Oberfläche schon relativ glatt. Weiter oben kann man aber die
zerklüftete Oberfläche erkennen. Mit einem Helihike wäre man näher an diesen Bereich gekommen und hätte
vielleicht auch bizarre Eisformen gesehen. Schade, jetzt wo das Wetter besser wird und gelegentlich sogar die Sonne
durchkommt, hätte es sich vielleicht doch gelohnt.
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Fox Gletscher
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Der Rückweg erfolgt nicht über den gleichen Weg, den wir gekommen sind, sondern
wir gehen auf dem Gletscher Richtung Gletscherzunge.
Mehr und mehr Geröll liegt auf dem Eis und der Gletscher sieht hier nicht mehr so schön aus,
sondern irgendwie schmutzig.
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Fox Gletscher
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Wir verlassen den Gletscher wieder und gehen über den Moränenwalk weiter.
Riesige Felsen liegen hier bereit, um vom Gletscher zermahlen zu werden.
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Fox Gletscher
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Schließlich haben wir die Gletscherzunge erreicht. Den weiteren Rückweg durch das Gletschertal
legen wir auf der gleichen Strecke zurück, auf dem wir gekommen sind. Auf dem Rückweg
begegnen wir immer wieder ein paar Touristen, die die Warnschilder ignorieren und
auf eigene Faust bis an den Gletscher heran gehen.
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Fox Gletscher
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Gegen 14:40 Uhr erreichen wir wieder das Office von Fox Glacier Guiding. Wir geben unsere Schuhe und Steigeisen ab
und schauen uns noch ein wenig im Visitor Center um. Dann fahren wir auf dem
Highway 6 weiter Richtung Süden.
Wir sind froh, dass wir entschieden haben, die Gletscherwanderung doch noch zu machen.
Zweifellos war es ein tolles Erlebnis. Zwar hätten wir gerne noch einen Rundflug
oder Helihike gemacht, aber für uns war heute die Gletscherwanderung der einzige
mögliche Kompromiss aus Wetter, Erlebnis und Kosten. Insgeheim hoffen wir, dass
wir vielleicht noch von der anderen Seite des Gebirges, vom Mt. Cook Village aus,
einen Rundflug machen können.
Am Knights Point und am Ship Creek halten wir kurz. Das Wetter wird leider wieder schlechter.
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Knights Point
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Ship Creek
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Wir fahren noch ein ganzes Stück weiter. Am Hasst River entlang, geht es über den Haast Pass.
Bei den Roaring Billy Falls gehen wir den 10 Minuten Walk zu den Falls.
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Roaring Billy Falls Walk
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Roaring Billy Falls
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Schließlich erreichen wir um 19:10 Uhr den DOC-Campingplatz Pleasent Shelter. Dieser DOC Platz ist kein
Basic Platz, so dass wir Geld in einem Umschlag stecken und in eine Box werfen müssen.
Dummerweise haben wir die $12 nicht passend. Niemand anderes ist hier, der Geld wechseln könnte.
Also müssen wir einen 20 Dollar Schein nehmen.
Wofür wir die Gebühr bezahlen sollen, wissen wir allerdings nicht. Das Klo und die Waschgelegenheit
sind so verdreckt und eklig, dass wir lieber in unserem Camper bleiben.
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