Um 7:20 Uhr fahren wir vom TOP10 Campingplatz in Te Anau los. Bereits 20 Minuten später
erreichen wir Manapouri. Wir parken unseren Camper auf dem großen Parkplatz in der Nähe des Anlegers.
Um 8:00 Uhr checken wir im Besucherzentrum von Real Journeys für die Tour zum Doubtful Sound ein.
Gegen 8:30 Uhr legt das Boot ab. Die Fahrt führt zunächst ca. eine Stunde lang mit 35 Knoten über den Lake Manapouri.
Heute Morgen ist das Wetter etwas schlechter als gestern. Es ist noch ziemlich bedeckt.
Unser Kapitän erzählt uns Allerlei Wissenswertes über den Lake Manapouri.
Der See ist 28 km lang und hat eine maximale Tiefe von 444 m. Die
ursprünglichen Planungen in den 1950er Jahren für die Manapouri Power Station sahen vor,
den Wasserspiegel um 30 Meter ansteigen zu lassen. Durch einen jahrelangen
Protest und einer landesweiten Kampagne
konnte schließlich erreicht werden, dass die Regierung abgewählt und eine Kommission
für die Erhaltung des Lake Manapouri eingesetzt wurde.
Seit dem gilt die Save Manapouri Campaign als eine der Geburtsstunden für
Neuseelands gesamte Umweltschutzbewegung.
Gegen 9:30 Uhr erreichen wir den Anleger beim West Arm des Lake Manapouri. Im Visitor Center
haben wir 10 Minuten Aufenthalt, so dass wir uns etwas umsehen können.
Unser Kapitän
ist heute auch unser Busfahrer und Guide in der Manapouri Powerstation.
Wir fahren mit dem Bus in den Berg hinein, hinunter zur Maschinenhalle mit den
Generatoren.
Das Kraftwerk nutzt den Höhenunterschied des Lake Manapouri und des Doubtful Sound
zur Stromerzeugung. Das Wasser fließt vom 230m höheren Lake Manapouri durch
zwei 10 km lange Tunnel zur Deep Cove am Doubtful Sound und treibt dabei
Turbinen an. Ursprünglich wurde das Kraftwerk zur Energieversorgung der Aluminiumschmelze
in der Nähe von Bluff gebaut.
Nach 10 Minuten verlassen wir die Maschinenhalle wieder und fahren zurück ans Tageslicht.
Insgesamt hat der Abstecher in das Kraftwerk eine gute Stunde gedauert.
Die Maschinenhalle unterscheidet sich kaum von anderen Kraftwerken, die wir zuvor
gesehen haben und ist auch nicht unbedingt sehenswert, aber dennoch hat sich
der Abstecher gelohnt, da wir so einiges über Neuseelands Energieversorgung und Umweltschutz
gehört haben.
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Doubtful Sound
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Mit dem Bus fahren wir über den 22 km langen Wilmot Pass weiter zur Deep Cove am
Doubtful Sound. Die Passstraße ist eine der
abgelegensten Straßen Neuseelands und wurde für den Bau des Kraftwerks
gebaut. Bei einem Lookout halten wir an. Von dort haben wir einen schönen Blick auf den
Doubtful Sound.
Bei der Deep Cove sehen wir, wie das Wasser aus den Tunneln
des Kraftwerks strömt.
Gegen 11:30 Uhr erreichen wir den Anleger an der Deep Cove. Gleichzeitig trifft ein weiterer Bus ein.
In ihm sitzen die Teilnehmer, die als erstes die Bootstour auf dem Doubtful Sound machen und
danach die Manapouri Powerstation besichtigen.
Gegen 11:45 Uhr fahren wir mit dem Boot von der Deep Cove hinaus in den Doubtful Sound.
Obwohl der Wetterbericht mittags etwas Sonne vorhergesagt hat, ist es leider immer noch sehr bedeckt.
Wir stehen auf dem Freideck und haben dieses Mal unter unserer Jacke noch einen Fleecepullover.
Und das ist auch gut so, denn der Wind ist sehr frisch.
Wir fahren einen kleinen Bogen und werfen einen Blick in den Thompson und Bradshaw Sound.
Bei Bauza Island fahren wir in eine kleine geschützte Bucht. Hier schaltet der
Kapitän alle Motoren ab. Der Tourmoderator bittet alle Passagiere nicht zu
fotografieren, so dass wir ungestört den Geräuschen des Fjordes lauschen können.
Und tatsächlich, sämtliche Kameras auf dem Freideck schweigen. Nur das Geratsche
der Quicksnap eines älteren Herren stört die Ruhe.
Als wir die Öffnung des Fjordes erreichen, klärt es auf und die Sonne kommt heraus.
Bei den Nee Islets halten wir an und sehen die Robben auf den Felsen liegen.
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Nee Islets
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Wir fahren hinaus in die Tasmansee und sehen wie einst Captain Cook den Fjord vom Meer aus
gesehen hat. Als James Cook bei der Umrundung der Südinsel den Sound erreichte, war er
unsicher, ob er aus dem Fjord wieder heraussegeln könnte. Captain Cook hat sich damals gegen das Hineinsegeln
entschieden und diese Stelle auf seiner Karte mit "Doubtful Harbour" gekennzeichnet.
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Doubtful Sound
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Der Tourmoderator sagt, dass heute ein besonderer Tag ist, denn so weit auf das
offene Meer hinaus kann man nur ganz selten fahren.
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Hares Ears
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Da die Tasmansee so ruhig ist, können wir die Hares Ears meerseitig umfahren.
Dies konnte man wegen der oft rauen See in den letzten 4 Jahren nur 5 Mal.
Die Felsen sind ein markanter Punkt am Eingang des Fjordes und werden
wegen ihrer Ähnlichkeit mit Hasenohren so genannt.
Von der Öffnung des Fjordes fahren wir wieder in den Doubtful Sound hinein.
Nach einiger Zeit biegen wir in einen Seitenarm des Doubtful Soundes,
dem Crooked Arm, ein und sehen wie verschlungen die Fjordlandschaft
ist.
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Crooked Arm
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Doubtful Sound
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Zurück im Hauptarm des Doubtful Soundes, fahren wir
ein kurzes Stück in einen weiteren Seitenarm, den Hall Arm. Das Wetter ist jetzt
richtig klasse und die gesamte Landschaft sieht viel schöner
aus als noch auf der Hinfahrt.
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Elizabeth Island
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Hall Arm
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Vorbei an Rolla Island, geht es wieder Richtung Anleger bei der Deep Cove. Die Deep Cove ist 40 km von der
Öffnung des Fjordes entfernt. Damit ist der Doubtful Sound drei Mal länger als der Milford Sound
und der zweitgrößte der 14 Fjorde im Fjordland National Park.
Gegen 14:45 Uhr erreichen wir wieder den Anleger.
Nach dem Verlassen des Bootes folgt die einstündige Busfahrt über den
Wilmot Pass zurück zum Lake Manapouri.
Die Mehrzahl der Passagiere ist von der vielen Seeluft sehr müde
und schläft. Man gut, dass wir die Besichtigung des Kraftwerkes schon
heute Morgen gemacht haben.
Vom West Arm des Lake Manapouri fahren wir mit dem Boot zurück nach Pearl Harbour
bei Manapouri. Bei Sonnenschein sieht der See noch schöner aus.
Nicht umsonst ist der Lake Manapouri zum schönsten See Neuseelands gewählt worden.
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West Arm
Mt. Titiroa
Lake Manapouri
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Um 16:30 Uhr legt das Boot wieder in Manapouri an. Ein schöner Ausflug geht zu Ende. Wir gehen zum Camper
und fahren noch einmal zum Strand.
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Lake Manapouri
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Eine halbe Stunde später brechen wir aber endgültig auf. Wir fahren die
Southern Scenic Route Richtung Süden.
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Southern Scenic Route
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Bei Clifden schauen wir uns die Clifden Suspension Bridge an. Diese historische Hängebrücke wurde bereits 1899 gebaut und überspannt
den Waiau River. Mit einer Länge von 111,5 m handelt es sich um die längste Hängebrücke Neuseelands. Das Betreten ist
aber nicht mehr möglich, seit die Brücke im April 2010 gesperrt wurde.
Clifden Suspension Bridge
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Clifden Suspension Bridge
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Während der Fahrt lassen wir die letzten Tage im Fjordland Revue passieren. Wir sind froh, dass wir
nach dem schlechten Wetter im Gletschergebiet im Fjordland mit dem Wetter sehr viel Glück gehabt haben. Wir
überlegen, welchen Fjord wir wohl besser gefunden haben. Der Milford Sound ist wegen
seiner steileren und höheren Felswände unserer Meinung nach etwas dramatischer und imposanter als der Doubtful Sound.
Müssten wir uns entscheiden, würden wir den Milford Sound vorziehen.
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McCrackens Rest Lookout
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Wir fahren immer weiter auf dem Highway 99 bis wir die Südküste erreichen. An der Te Wae Wae Bay halten wir
am Mccrackens Rest Lookout. Am Fuße der Klippen hat man eine schöne Aussicht auf das Meer.
Um 20:00 Uhr erreichen wir Invercargill. Dort nehmen wir uns auf dem
Holiday Park ($35) einen Stellplatz.
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