Etwas verspätet werden wir um 7:40 Uhr vom Shuttle abgeholt. Im Minibus sitzen schon einige Reisende. Dem Anschein nach
sollen sie aber eher zum Flughafen, als zum Camperdepot. Scheinbar werden alle Transfers zum Flughafen
durch einen zentralen Shuttleservice durchgeführt.
Um 8.15 Uhr werden wir bei Pacific Horizon abgesetzt. Der Fahrer hat zunächst etwas Schwierigkeiten das Depot zu finden.
Anscheinend ist er nicht so häufig hier. Mit unserem gesamten Gepäck betreten wir das Büro und werden sogleich
von einer fülligen Maoridame begrüßt. Nach dem üblichen Bla Bla werden die Formalitäten erledigt.
Wir haben das Fully Inklusive Paket gebucht und brauchen uns daher keine Gedanken über eine
Zusatzversicherung machen.
Nachdem wir aufgeklärt wurden, was wir alles machen und unterlassen sollten, wird von unserer Kreditkarte
als Sicherheit ein Imprint genommen. Das bedeutet, dass lediglich die Daten der Kreditkarte aufgenommen werden, sie
wird aber nicht belastet. Wir haben bei der Vorbereitung des Urlaubes von anderen Campervermietern gehört, bei denen
die Kreditkarte sofort mit der Sicherheitskaution belastet wird. Die Rückbuchung erfolgt dann erst nach Rückgabe des Campers.
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Camper
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Nach den Formalitäten gehen wir zum Camper. Da steht er nun, unser Zuhause für die nächsten dreieinhalb Wochen. Ein Mercedes Sprinter 311 CDI Automatik.
Die Dame erklärt uns die Funktionsweise des Campers. Da wir noch nie einen Camper gefahren sind, müssen wir genau aufpassen. Wir versuchen uns
die Fülle an Informationen so gut es geht zu merken. Aber in der Kürze der Zeit ist es gar nicht so einfach zu behalten
wie Wasserpumpe, Dusche, Strom, Gasgrill, Heizung, WC und das Dumpen funktioniert. Erleichtert sind wir, als die Dame sagt, dass eine
Anleitung für alles im Handschuhfach liegt.
Beim Aufbau der Schlafgelegenheit reißt ein Scharnier aus dem Spanplattenbrett. Wir werden gebeten kurz
zu warten, damit es repariert werden kann. Kurze Zeit später kann es dann aber losgehen. Um 9:30 Uhr stürzen wir uns bei Kilometerstand 93180
in den Linksverkehr. Bei uns beiden ist die Anspannung spürbar. Marc ist während seines Zivildienstes zwar oft einen
Sprinter gefahren, aber noch nie im Linksverkehr. Prompt nehmen wir die falsche Auffahrt auf den Highway 20, so dass wir stadteinwärts
und nicht stadtauswärts fahren. Danach klappt aber alles ohne Probleme.
Da wir heute noch bis nach Whatakane fahren müssen, um morgen unsere gebuchte White Island Tour machen zu können, fahren wir direkt
über die Highways 20, 1, 2 und 25 nach Thames. Dort kaufen wir im Goldfield Shopping Centre erst einmal für $144,27 groß ein. Eine
Stunde(!) verbringen wir im Supermarkt. Marc wird schon ganz nervös, aber um 13:00 Uhr kann es schließlich weitergehen.
Über den Highway 25A fahren wir Richtung Hotwater Beach. Auf der kurvigen Fahrt geht plötzlich die Kühlschranktür auf.
Da sich gerade keine Möglichkeit bietet anzuhalten, dauert es ein wenig bis wir anhalten können. So kommt es, dass
inzwischen so Allerlei durch den Camper purzelt. Nach dem Zusammensammeln der herausgefallenen Sachen sehen wir,
dass der Kühlschrank einen extra Sicherheitsverschluss hat. Schließt man diesen, bleibt auch die Tür während der Fahrt geschlossen.
Um 14:20 Uhr Uhr erreichen wir Hotwater Beach. Ungefähr eine Stunde vor und nach der low tide kann man sich am Strand einen eigenen Hot Pool buddeln.
Vulkanische Aktivität erhitzt in der Tiefe ein Wasserreservoir. Dieses heiße Wasser kommt an einigen Stellen am Strand
an die Oberfläche. Mischt man das noch bis zu 64° heiße Wasser mit dem Meerwasser, erhält man einen schönen warmen Pool.
Zu unserem Pech ist leider gerade jetzt high tide. Das hätte man ja auch mal vorher in Erfahrung bringen können.
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Hotwater Beach
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Um 15:30 Uhr fahren wir weiter. Bis Whatakane ist es noch ein ganzes Stück zu fahren. Auf dem Highway 25 und später auf dem Highway 2 fahren wir entlang
der Bay of Plenty südwärts. In Te Puke halten wir kurz bei Kiwi 360°.
Bei Kiwi 360° kann man alles erleben was sich um die Kiwifrucht dreht. Von Rundflügen bis Hochzeitsfeiern ist
alles möglich. Leider ist es schon 18:30 Uhr und somit geschlossen. In der Nähe können wir
aber dennoch einen kleinen Blick auf ein Kiwifeld werfen. An den Sträuchern reifen die derzeit Pflaumengroßen
Früchte. Erstaunlich ist, dass die Frucht derzeit in Neuseeland teurer ist als Zuhause.
Die Fahrt bis Whatakane zieht sich. Wir sollen zwischen 18:00 und 19:00 Uhr bei White Island Tours anrufen, haben aber einen sehr schlechten Handyempfang.
Wir müssen es aber trotzdem versuchen. Wir wählen die Nummer von White Island Tours und bekommen immer die Ansage, dass die gewählte Rufnummer
von diesem Anschluss nicht anrufbar ist.
Nach einiger Zeit erinnert sich Marc, dass in einer
dieser unzähligen SMS, die man bekommt, wenn man ins Ausland fährt, etwas drin stand. Wenn wir telefonieren wollen, müssen für erst *111* und dann den Ländercode plus
Rufnummer plus # eingeben. Danach werden wir zurückgerufen und mit der Nummer verbunden. So langsam dämmert es uns wieder. Wir glauben in Kanada war es auch so.
Die Erklärung ist, dass das Einwahlverfahren für die deutsche T-Mobile Xtra-Card beim Roamingpartner Vodafone NZ das so genannte Callback Verfahren ist.
Der Anruf bei White Island Tours ergibt, dass die Tour morgen stattfindet.
Um 19:50 Uhr erreichen wir Whatakane. Bevor wir uns einen Campingplatz suchen, fahren wir zunächst einmal durch den Ort und schauen, ob wir morgen
früh in der Nähe von White Island Tours mit dem Camper parken können. Das scheint kein Problem zu sein. Kurz vor 20:00 Uhr erreichen wir den
Whatakane Holiday Park ($30). Wir haben Glück, das Office hat bis 20:00 Uhr offen.
Wir können uns einen freien Stellplatz aussuchen, da auf dem Campingplatz
nicht viel los. Zunächst sind wir etwas verzweifelt, da wir nicht wissen wo wir unsere ganzen Sachen lassen sollen. Irgendwie sind
wir nur am hin- und herräumen. Wir nutzen natürlich die Duschen und WCs des Campingplatzes, damit wir unsere Abwassertanks für Greywater und WC nicht
unnötig belasten.
Um 23:00 Uhr ist es also soweit, die erste Nacht in einem Camper steht uns bevor. Wir bauen das Bett auf. Schön, die Breite des Betts geht über
die gesamte Camperbreite. Das heißt, es gibt reichlich Platz und wir kommen uns nicht in die Quere. Hoffentlich ist das Bett nicht allzu hart... .
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